Ein Großteil aller Schmerzen entsteht tatsächlich im Kopf bzw. in unseren Gedanken. Denn Schmerz ist zu einem großen Anteil nicht nur auf körperliche Faktoren zurückzuführen, sondern eben auch auf seelischen und sozialen Stress. Wenn Schmerz im Kopf entsteht, kann man ihn dann genau dort auch wieder lindern? Man kann!
In diesem Artikel:
Schmerz ist schwer zu beschreiben, er fühlt sich für jeden anders an und jeder geht anders damit um. Wenn man ihn definieren wollen würde, dann vielleicht mit dem Zitat der Weltschmerzorganisation International Association for the Study of Pain (IASP), die sagt: „Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.“
Dieses „unangenehme Sinnes- und Gefühlserlebnis“ kann akut oder chronisch auftreten. Akuter Schmerz dient meist als Warnsignal, dass der Körper verletzt oder geschädigt wurde. Je nachdem, wie schwer diese Schädigung ist, variiert die Intensität des Schmerzes. Auch das individuelle Schmerzempfinden spielt dabei eine Rolle. Sobald die Ursache des akuten Schmerzes nicht mehr existiert, ist auch der Schmerz verschwunden. Chronischer Schmerz dagegen hält sich über Monate. Experten sprechen von „chronisch“ ab einer Schmerzdauer von drei bis sechs Monaten. Dieser Schmerz, so erklärt die Schmerzliga, brenne sich im Zentralnervensystem ein. Dadurch entsteht ein sogenanntes Schmerzgedächtnis. Das heißt, dass das Nervensystem durch den dauerhaften Schmerzreiz überempfindlich geworden ist und zum Beispiel auch auf harmlose Berührungen mit Schmerzsignalen reagiert. Oft ist bei chronischen Schmerzen keine direkte Ursache feststellbar.
Neben körperlichen Ursachen können Schmerzen der Deutschen Schmerzgesellschaft zufolge auch psychische Ursachen haben. Es gibt zum Beispiel einen Zusammenhang zwischen psychosozialer Belastung und dem Auftreten von Schmerzen, die Psyche kann aber auch bestehenden Schmerz verstärken.
Dauerstress, körperliche und seelische Belastungen und Frustration – all das kann (chronische Schmerzen) erzeugen. Und weil niemand Schmerzen mag, möchten wir sie möglichst schnell loswerden. Viele Menschen nehmen deshalb Schmerzmittel. Doch die lindern den Schmerz nur für ein paar Stunden, sie überdecken lediglich das Symptom und behandeln nicht die Ursache des Schmerzes. Außerdem besteht, wie bei allen Medikamenten, immer auch die Gefahr, dass sie Nebenwirkungen mit sich bringen oder bei langer, sehr intensiver Einnahme sogar abhängig machen.
Um unsere Schmerzen loszuwerden, müssen wir uns eines klar machen: So unangenehm sie sind, Schmerzen haben einen Sinn, denn sie weisen uns häufig darauf hin, dass in unserem Leben etwas in Schieflage geraten ist. Deshalb ist es wichtig für unsere Heilung und die Linderung der Schmerzen, diese erst anzunehmen und ihre Botschaft zu verstehen. Mit anderen Worten: Wir müssen uns fragen, was uns belastet - und damit „schmerzt“- und was wir daran ändern können. Schaffen Sie Raum für positives Denken. Dabei, und bei der Suche nach den Ursachen des Schmerzes, kann es helfen ein Schmerztagebuch zu schreiben. Notieren Sie – neben Objektivem wie Arztterminen, Medikamenten und Therapien – auch und vor allem, wie Sie sich fühlen: wann geht es Ihnen besser, wann empfinden Sie den Schmerz als besonders belastend? Was tut Ihnen gut, wogegen scheint sich Ihr Körper (oder Kopf) zu wehren? Wo sitzt der Schmerz und wie fühlt er sich an? Ist er bohrend, stechend, pochend? Bewerten Sie ihn auf einer Schmerzskala von 0 (nicht spürbar) bis 10 (kaum zu ertragen).
Es klingt fast zu einfach, aber die natürlichste Art und Weise, Schmerzen zu lindern ist, da anzusetzen, wo sie hergekommen sind. So stellten dänische Forscher 2008 beispielsweise fest, dass einfache Bewegungs- und Kräftigungsübungen chronische Nackenschmerzen verringern können – ganz ohne Medikamente. Und auch mit Hilfe von mentalen Techniken ist es tatsächlich jederzeit möglich, viele Krankheiten ganz ohne Nebenwirkungen zu lindern oder sogar aufzulösen. Denn sie unterstützen diesen Prozess und helfen das Schmerzgedächtnis zu reinigen – um so letztendlich den Schmerz dauerhaft zu lindern.
Studien, zum Beispiel die eines Forscherteams der amerikanischen Wake Forest University aus dem Jahr 2011 ergaben, dass Meditation Schmerzen um bis zu 40 Prozent weniger intensiv und um 57 Prozent weniger unangenehm werden ließ. Das hat einen weiteren Vorteil: der Schmerz ist nicht mehr dominierend, aber noch da. Das ist wichtig, da Sie sich ihm nur stellen können, wenn sie ihn spüren.
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